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ÖKOSYSTEM WALD - KLIMA
30 06 2020

Wälder sind komplexe Ökosysteme. Mit optimaler Ressourcenausnutzung sind sie das produktivste Landökosystem und nach den Ozeanen die wichtigste Einflussgröße des globalen Klimas. Sie stellen gegenüber anderen Nutzungsformen global die einzig wirksame CO2-Senke dar und sind die wichtigsten Sauerstoffproduzenten. Sie wirken ausgleichend auf den globalen Stoffhaushalt. 

Nutzung von Holzprodukten
Bäume entziehen durch Fotosynthese atmosphärisches Kohlenstoffdioxid (CO2). Dabei wird Kohlenstoff (C) zum Aufbau des Holzes verwendet und Sauerstoff (O2) an die Atmosphäre abgegeben. Wird Holz verbrannt oder natürlich zersetzt, verbinden sich Kohlenstoff und Sauerstoff und gelangen wieder als Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre zurück.
Die stoffliche Verwendung von langlebigen Holzprodukten (z. B. Holzkonstruktionen, Möbel etc.), dient als „Kohlenstoffspeicher“, da Kohlenstoff in fester Form gebunden bleibt. Demzufolge sollten Nicht-Holz-Produkte mit hoher Energiebilanz möglichst durch gleichwertige Holzprodukte ersetzt werden. Das Wieder- bzw. Weiterverwenden von Holzprodukten führt zu einer entsprechend langen Kohlenstoffspeicherung. Die energetische Nutzung von Brennholz und Holzprodukten (Kaskadennutzung) führt letztendlich der Atmosphäre genau so viel CO2 zu, wie zuvor durch das Holzwachstum gebunden wurde.

Holz aus heimischen Wäldern
Stofflich und energetisch genutztes Holz sollte hauptsächlich aus heimischen Wäldern stammen, da lange Transportwege zusätzliche Energie verbrauchen und damit Emissionen verursachen. Zudem ist die Herkunft importierten Holzes nicht immer eindeutig nachzuvollziehen, das heißt das Einhalten von Umwelt- und Sozialstandards kann in vielen Fällen nicht garantiert werden. 

Naturnahe Waldbewirtschaftung
Durch den globalen Klimawandel werden sich künftige Baumartenzusammensetzungen unserer Wälder verändern. Um vielfältige Waldfunktionen und damit einen größtmöglichen Klimaschutz gewährleisten zu können, sind Waldflächen dauerhaft in Bestockung zu halten. Deshalb ist es notwendig, Waldbestände an die sich verändernden Standortbedingungen zeitnah anzupassen. Alle Waldbesitzer sind gleichermaßen gefordert, ihre Waldbestände in klimatolerantere Mischwälder umzuwandeln. Klimarisikokarten dienen als wichtige Entscheidungshilfen bei der Umsetzung naturnaher Waldwirtschaft, die gesunde und klimastabile Waldbestände etabliert. Dadurch wird der Erhalt vielfältiger Waldfunktionen gewährleistet, welche auf natürlicher bzw. naturnaher Artenvielfalt basieren.

TEXT: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald